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3. Der Erhabene sagte: "Subhuti, all die Bodhisattvas sollten ihr Denken in folgender Weise schulen:


Alle lebenden Wesen, in welchen Bereichen auch immer sie sein mögen, ob aus einem Ei, einem Schoß, aus der Feuchte oder aus Umwandlung geboren, ob mit Form oder ohne Form, ob in einem Zustand des Denkens oder frei von der Notwendigkeit zu denken, oder gänzlich jenseits aller Denkbereiche - all diese Wesen werde ich leiten, bis sie grenzenloses Freisein, Nirvana erreicht haben.


Wenn auch eine gewaltige, unzählbare, unermessliche Anzahl von Wesen schon befreit wurde, so wurde doch überhaupt kein Wesen befreit. Warum, Subhuti? Weil kein Bodhisattva, der wahrlich Bodhisattva ist, die Vorstellung eines Egos, einer Person, eines Wesens oder eines abgegrenzten Individuums haben kann."


4. "Des weiteren, Subhuti, sollte ein Bodhisattva beim Ausüben von Wohltätigkeit losgelöst sein. Das bedeutet, er sollte Wohltätigkeit ausüben ohne Beachtung von äußerem Anschein, ohne Beachtung von Klang, Geruch, Berührung, Geschmack oder irgend einer Eigenschaft.


Subhuti, so sollte der Bodhisattva Wohltätigkeit ausüben ohne Anhaftung. Warum? In so einem Fall ist sein Verdienst nicht zu ermessen.


Subhuti, was denkst Du? Kannst Du den gesamten Raum ausmessen, der sich ostwärts ausbreitet?"


"Nein Erhabener, ich kann es nicht."


"Kannst Du dann, Subhuti, den gesamten Raum ausmessen, der sich südwärts, westwärts, nordwärts oder in irgend einer anderen Richtung ausbreitet, oben und unten einbegriffen?"


"Nein Erhabener, ich kann es nicht."


"Nun, Subhuti, ebenso unermeßlich ist der Verdienst des Bodhisattvas, der Wohltätigkeit ohne Anhaftung an Erscheinungen ausübt. Subhuti, Bodhisattvas sollten in dieser Belehrung gründend ausdauern."


5. "Subhuti, was denkst Du? Ist der Tathagata durch einige materielle Eigenschaften zu erkennen?"


"Nein Erhabener, der Tathagata kann nicht durch irgend eine materielle Eigenschaft erkannt werden. Warum? Weil der Tathagata gesagt hat, dass materielle Formen letztendlich eine Illusion sind."


Der Erhabene sagte: "Subhuti, wo auch immer materielle Formen sind, da ist Illusion. Aber wer so wahrnimmt, dass alle Eigenschaften in Wahrheit Illusionen sind, der nimmt den Tathagata wahr."


6. Subhuti sagte zum Erhabenen: "Erhabener, wird es immer Menschen geben, die wahrlich verstehen, nachdem sie diese Lehren gehört haben?"


Der Erhabene antwortete: "Subhuti, äußere nicht solche Worte. Nach 500 Jahren, welche dem Dahingehen des Tathagata folgen werden, wird es geerdete Menschen geben, die kommen um diese Belehrung zu hören und von Verstehen inspiriert sein werden.


Aber Du solltest einsehen, dass solche Menschen die Wurzel ihrer Verdienste nicht nur unter einem Buddha oder zwei Buddhas oder drei oder vier oder fünf Buddhas gefestigt haben, sondern unter zahllosen Buddhas.


Und ihr Verdienst ist von jeder Art. In solchen Menschen, die kommen um diese Belehrung zu hören, wird reines Vertrauen unmittelbar aufsteigen. Und der Tathagata wird sie erkennen.


Ja, er wird all diese reinen Herzen klar wahrnehmen und die Größe ihrer moralischen Vortrefflichkeit. Warum? Weil solche Menschen nicht zurückfallen, um die Vorstellung eines Egos, einer Persönlichkeit, eines Wesens oder einer abgegrenzten Individualität zu hegen.


Weiter werden sie nicht zurückfallen, um Vorstellungen wie "frei sein von inneren Eigenschaften" zu hegen. Warum? Weil, wenn solche Menschen ihrem Denken erlaubten, alles zu ergreifen und festzuhalten, dann würden sie die Idee eines Egos, einer Persönlichkeit, eines Wesens oder einer abgegrenzten Individualität hegen.


So solltest Du nicht Begriffen wie "Besitz von inneren Eigenschaften" oder "frei sein von inneren Eigenschaften" anhängen. Das ist der Grund, warum der Tathagata immer diese Aussage lehrt: Meine Lehre gleicht einem Floß. Die Lehre des Buddha muss irgendwann aufgegeben werden; um wieviel mehr muss das die Irrlehre."


7. "Subhuti, was denkst Du? Hat der Tathagata die Vollendung der Unvergleichlichen Erleuchtung erreicht? Hat der Tathagata ein Dharma zu verkünden?"


Subhuti antwortete: "Wie ich die Lehre des Erhabenen verstehe, gibt es keine Version der Wirklichkeit, die "Vollendung der Unvergleichlichen Erleuchtung" genannt wird.


Darüber hinaus hat der Tathagata gesagt, dass Wahrheit unfaßbar und nicht auszudrücken ist. Weder ist sie, noch ist sie nicht. Deswegen ist dieser unfassbare Grundsatz die Begründung der verschiedenen Lehrweisen aller Weisen."



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